(Fast) 100 Tipps für ein besseres Leben. Teil 3 von 3.

Okay, lasst uns das mal fertigstellen. Nicht dass einige von euch jetzt immer noch nicht ihr ideales Leben führen, nur weil ich noch nicht fertig übersetzt hab. Hier ist Teil 1 und hier Teil 2.

Dimension Beziehungen. (Na endlich!)

60. Such eine Beziehung mit jemandem, in dessen Nähe du gerne abhängst. Lange Beziehungen verbringt man meistens einfach chillend. Kommentar: Boah, das ist natürlich etwas ernüchternd. Findet vielleicht etwas, das ihr gerne gemeinsam macht, das über „Abhängen“ hinausgeht.

61. Manchmal dauern Dinge lange an, weil sie gut sind. Das heisst allerdings nicht, dass – nur weil etwas schon eine lange Zeit besteht, dass es auch gut ist. Nutze diesen Gedanken, wenn es um Beziehungen, Karrieren und Meinungen geht. Kommentar: When the facts change, I change my mind.

62. Beschwere dich nicht über deinen Partner bei Kollegen oder online. Der Nutzen daraus ist zu vernachlässigen, und es kostet dich ein Stück deiner Seele. Kommentar: Das lässt aber weiter das Sich-über-den-Partner-Beschweren bei guten Freunden offen. 🙂 Und was meint er mit online? Wo denn?

63. Nach einer Trennung beende jeglichen Kontakt so schnell wie nur irgendwie machbar. Das Drama-Potential ist endlos, und das Potential für eine Freundschaft quasi null. Warte ein Jahr bis du versuchst eine Freundschaft aufzubauen. Kommentar: Keine Ahnung wovon er spricht… 😉

64. Wenn du bei einem Date Probleme hast ein Thema zu finden, sprich einfach über das was dir gerade in den Kopf kommt. Im schlimmsten Fall ruinierst du ein paar Dates (die wohl eh nicht so gut liefen) – im besten Fall hast du ein paar gute Unterhaltungen. Alkohol hilft. Kommentar: Mehr Alkohol hilft mehr? Im Ernst. Die Dinge, die manchen Menschen so mal eben in den Kopf kommen sind nicht immer ein guter Ausgangspunkt einer guten Unterhaltung, sondern zeigen oft einfach nur was jemandem wichtig ist. Dabei lernt man aber auch was. Zum Beispiel, dass man die Person nie wieder sehen will.

65. Wenn du versucht deine Macken zu vertuschen, wenn du datest, wird das dazu führen, dass 90% aller Leute denken, dass du ganz okay bist. Wenn du deine Macken auslebst, werden 10% der Leute denken, dass du faszinierend und lustig bist. DAS sind die Leute, die du daten solltest. Fokussier dich auf diese. Kommentar: Vollkommen richtig, und ein bisschen stimmt das auch in der Arbeitswelt, auch wenn man es da etwas vorsichtiger angehen muss. Aber am Ende ist auch ein Arbeitsplatz, bei dem du nicht grossteils du selbst sein kannst, nicht der Ort an dem du arbeiten solltest.

66. Beziehungen brauchen Abwechslung. Während Covid-19 ist es etwas schwierig Abwechslung zu finden, aber….hast du schon euer Post-Covid Abenteuer geplant? Kommentar: Vorfreude ist die schönste Freude. Dazu gibt es mittlerweile auch Studien.

67. Es gibt Menschen, die sind nicht die Richtige/der Richtige für dich – und sie sind trotzdem keine schlechten Menschen. Mensch zu sein ist kompliziert und hart. Kommentar: Ja. Wenn es nicht klappt hängt das vielleicht einfach damit zusammen, dass das Leben nicht so einfach ist, und es sowieso ein Wunder ist, dass Menschen so oft so gut zusammenleben.

Dimension: Mitgefühl

68. Ruf deine Eltern an, wenn du an sie denkst. Sag deinen Freunden, dass du sie liebst.

69. Mach den Menschen mehr Komplimente. Viele Menschen haben ein Thema damit sich selbst als smart, schön oder gut wahrzunehmen, solange ihnen das niemand sagt. Hilf ihnen. Kommentar: Das ist auch gefühlt so ein Thema, dem sich insbesondere Deutsche etwas mehr widmen könnten. …Und Schweizer.

70. Wenn jemand Kritik durch eine Gruppe erhält wird der Urmensch in dir mit draufschlagen wollen. Versuche diesem Impuls zu widerstehen – du trägst nur zu mehr Hässlichkeit in der Welt bei. Wahrscheinlich hat derjenige seine Lektion schon gelernt – und das ist wahrscheinlich keine Lektion, die du lernen willst.

71. Habe Mitgefühl mit denjenigen, die weniger intelligent sind als du. Viele Menschen, ohne dass sie das zu verschulden hätten, können mit komplexen Situationen, Anträgen auf Ämtern etc. nicht umgehen. Sei nett zu ihnen, denn die Welt ist es nicht.

72.Übe dich in Geduld mit schwierigen Menschen. Kommunikation ist extrem kompliziert – man muss sowohl Tonalität hinbekommen als auch komplexe Zusammenhänge erklären. Manche Menschen können weder das eine noch das andere. Bestrafe sie nicht.

73. Bestrafe Menschen nicht dafür es versucht zu haben. Du bringst ihnen bei es nicht mit dir zu versuchen. Bestrafen bedeutet auch Dinge wie: Rumnörgeln, dass es so lange gedauert hat, dass sie es schlecht gemacht haben, oder dass andere es besser gemacht haben. Kommentar: Das gilt aus meiner Sicht umso mehr, wenn jemand es aus eigener Initiative heraus versucht hat. Nichtsdestotrotz muss auch „validated learning“ stattfinden, wie es Eric Ries beschreiben würde (The Lean Startup). Dabei hilft konstruktives Feedback.

74. Vergiss nicht, dass viele Menschen unsichtbar leider, und dass mit das schlimmste Leiden Scham ist. Nicht jeder kann seinen Schmerz sichtbar machen.

75. Bestrafe Leute nicht dafür, wenn sie zugeben einen Fehler gemacht zu haben – du machst es schwieriger für sie besser zu werden.

76. In der Regel wirst du nach Ausreden dafür suchen nicht nett zu Menschen zu sein. Widerstehe.

Dimension: Freude

77. Das menschliche Gemüt und unser Wohlbefinden sind maßgeblich von einfachen Dingen beeinflusst: Bewegung, gutem Schlaf, Licht und in-der-Natur-sein. Es ist billig mit diesen Dingen zu experimentieren.

78. Du hast verschwindend geringen politischen Einfluss – und jeder Gedanke, den du an Politik verschwendest, ist wahrscheinlich einer der nirgendwo hinführt. Überleg dir stattdessen etwas aufzubauen, oder wenigstens spazieren zu gehen. Kommentar: Naja. Ich verstehe ja die Ohnmacht, ob des scheinbar minimalen Einfluss‘ des einzigen. Aber ich glaube auch fest daran, dass jeder von uns Gemüter bewegen kann, und dass das einen Multiplikatoreffekt haben kann. Außerdem: etwas politische Bildung ist in einer Demokratie schon notwendig, idealerweise basiert auf neutralem Journalismus. Sonst glaubt man am Ende irgendwelchen Rattenfängern auf Facebook.

79. Sturgeons Offenbarung ist: „90% von allem ist Mist.“ Wenn du als Poesie, Kunst oder sonst irgendwas nicht leiden kannst, dann hast du vielleicht bisher nur Mist gesehen. Such weiter! Kommentar: Stimmt, manchmal braucht es, bis man die Schönheit von manchen Dingen versteht. Und nein, ich hatte auch keine Ahnung wer Sturgeon war.

80. Du musst deinen Job nicht lieben. Jobs können viel sein, aber sie sind vor allem ein Weg Geld zu verdienen. Viele Menschen leben gute Leben in okayen Jobs, indem sie das Geld verwenden um Dinge zu kreieren, die ihnen wichtig sind.

81. Es gibt einige Formen von Kultiviertheit, die, wenn du sie erreicht hast, dazu fuehren, dass du Dinge nicht mehr, sondern weniger geniesst. Weinkenner, zum Beispiel, haben nicht mehr Freude an Wein, sondern sind sich noch stärker bewusst, was an einem Wein nicht gut ist. Versuche nicht in irgendwas zu erfahren zu werden, wenn es dazu führt, dass du daran weniger Freude hast.

82. Angenommen du dürftest nicht traurig sein, wenn es anderen schlechter als dir geht, dann dürftest du auch nicht glücklich sein, wenn es andere Menschen besser als du haben. Empfinde was du empfindest. Kommentar: Da muss man kurz drüber nachdenken, aber dann ist es eigentlich eine Anleitung zum Unschuldigsein.

83. Die Menschen verstehen nicht, wie sehr sie das Pendeln hassen. Ein schönes Haus weiter entfernt von deiner Arbeitsstätte ist nicht den Teil deines Lebens wert, den du deswegen gelangweilt und müde verbringst. Kommentar: Da gehe ich voll mit. Habe auch nie verstanden, warum alle so weit wie möglich rausziehen und dann eine Stunde früher aufstehen müssen, um in der Stadt zu sein. ABER, das ändert sich ja evtl. alles jetzt mit Corona und neuen Home-Office Regelungen. Nur – ich glaube ja noch nicht, dass irgendwer Karriere macht, der 80% der Zeit im Home Office sitzt. I daut it.

84. Es gibt einige Anzeichen darauf, dass sowohl Introvertierte als auch Extrovertierte davon profitieren, wenn man sie dazu bringt extrovertierter zu sein. Denk daran, wenn es das nächste Mal darum geht auszugehen. Kommentar: Ich frage mich ja in all diesen Lockdown Zeiten manchmal, ob wir immer mehr lernen zu Hause zu bleiben, und selbst wenn das alles vorbei ist, es nicht mehr gebacken bekommen vor die Tür zu gehen. Ich hoffe, ich habe unrecht.

85. / 100. Schlechte Dinge passieren immer auf dramatische Art und Weise – zum Beispiel eine Pandemie. Gute Dinge geschehen langsam und über Zeit (z.B. die Anzahl Toten an Malaria, die seit Jahren fällt) – und daher fühlen sie sich nicht wie Nachrichten an. Bemüh dich auch die guten Dinge im Auge zu behalten, um keine ungenaue und trostlose Sicht auf die Welt zu haben. Kommentar: ich glaube das Buch Factfulness – das ich nicht gelesen habe – geht auch in diese Richtung.

So. Da fand ich wohl 15 Einträge nicht spannend genug (oder hab sie nicht verstanden, das kam auch vor). Ich hoffe bei diesen 85 ist aber für jeden etwas dabei, das euer Leben ein klein wenig besser macht, oder vielleicht hier und da etwas Perspektive gibt. Würde mich freuen. Stay frosty.

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