So, weiter geht’s. (If you want to read this in English, you can read the not-commented by me version of the author here). Teil 1 von mir ist hier.
Dimension Vernunft
29. Vorurteile bzw. Voreingenommenheit (also Biases) bei anderen zu bemerken ist einfach – sie bei dir festzustellen is schwierig. Allerdings lohnt sich letzteres deutlich mehr. Kommentar: Also, Selbstreflektion ist wichtig. Gekauft. Ständig drüber nachzudenken, ob man jetzt aber voreingenommen ist, nimmt aber eben auch viel mentale Kapazität weg.
30. Probleme zu erklären ist gut. Oftmals findet man Lösungen, wenn man das Problem offen darlegt. Kommentar: Total. Das gilt ja auch für Lernen. Wenn du jemand anderem erklärst, wie irgendwas funktioniert – es also verbalisierst – verstehst du die Thematik erst richtig. Generell ist es wahrscheinlich gut sich zu zwingen Dinge in Worte zu fassen – dann sind sie nämlich aus dem Kopf raus. Dadurch ist Bandbreite frei fürs Nachdenken. Geht auch mit Aufschreiben für manche Dinge.
31. Dumme Menschen haben, was die meisten Dinge angeht, recht. Versuche die Meinungen dummer Menschen nicht automatisch zu diskreditieren, nur weil sie (vermeintlich) dumm sind. Kommentar: Schon was dran. Oder wie Emerson gesagt hat: „Every man I meet is my superior in some way, and in that I can learn from him.“
32. Du hast einen Plan. Dann kommt ein Zeitreisender aus dem Jahr 2030 und sagt Dir dein Plan ist gescheitert. Welcher Teil des Planes war das? Korrigiere diesen Teil. Kommentar: Find ich irgendwie gut. Ist ja die Frage: Woran wird dein Plan voraussichtlich scheitern? – nur anders.
33. Wenn Dich irgendwas immer wieder aufs Neue überrascht, höre auf davon überrascht zu sein. Kommentar: Mega.
34. Solltest du ausflippen, wenn du deine Symptome googelst und sie dann auf einer WebDoktor-Seite unter den schlimmsten Krankheiten siehst? Wahrscheinlich nicht. Such mal nach der Prävalenz (also der Base Rate, oder der Häufigkeit im Basisdatensatz) und appliziere dann die Bayessche Formel. Kommentar: Die Bayessche Formel erklärt Dir dieser buffe Bro (allerdings ohne vollständiges Beispiel):
Dimension: Das Ich
35. Unzulänglichkeiten machen dich nicht zu etwas Besonderem. Je älter du wirst, desto eher wird deine Unfähigkeit etwas zu kochen eine rote Flagge für Menschen sein. Kommentar: Problem ist wahrscheinlich nur, dass Menschen – je älter sie werden – umso weniger fähig sind, sich zu ändern. Ihr glaubt nicht, wie lange ich schon meinen Eltern versuche zu erklären, dass ihre Ernährung ein kontrollierbarer Faktor für Ihre Gesundheit ist. Und dass mein Vater, nach mehreren By-Pässen jetzt vielleicht etwas kürzer treten sollte, was (rotes) Fleisch angeht etc..
36. Es gibt keine zwischenmenschliche Situation, die nicht dadurch besser wird, dass du dir mehr über deine Wünsche, Ziele und Strukturen bewusst bist. Also „verstehe dich selbst“. Kommentar: Da sind wir wieder bei Selbstreflektion.
37. Wenn Du unter 90 Jahre alt bist, versuche Dinge.
38. Dinge, die nicht dein Fehler sind, können immer noch in deiner Verantwortung liegen. Kommentar: Oh ja. Wenn du Leute führst, solltest du das zeitnah verstehen. Arbeite ich jeden Tag dran. Am Ende bist du dafür verantwortlich, ob deine Leute erfolgreich sind. Entweder du hast sie nicht richtig trainiert, oder du hast ihnen die falsche Aufgabe gegeben. Klassische Lektüre: Extreme Ownership von diesem Navy Seal. Heute ist übrigens Buff Bro Day, scheint mir:
39. Dich über dein Leiden zu definieren ist ein effektiver Weg für immer zu leiden.
40. Halte deine Identität klein. „Ich bin nicht die Person, die Sachen wie diese macht“ ist keine Erklärung, es ist eine Falle. Es hält Nerds davon ab Sport zu machen, und Männer davon ab zu tanzen. Kommentar: So gut. Wovon hat dich dein Selbstbild schon abgehalten?
41. Hier kommt das Reversal: Verwechsle nicht „etwas zu tun, weil du es magst“ mit „etwas tun, weil ich gerne als jemand gesehen werde, der solche Dinge macht“. Kommentar: Guilty as charged. Wenn ich mal drüber nachdenke, warum ich mit 19 ein Motorrad gekauft habe, dann ist die ehrliche Antwort: Weil ich wollte, dass Leute denken, ich bin bad ass. (ich hab es nicht mehr, aber Motorräder sind schon sexy)
42. Vergiss nicht, dass du stirbst. Kommentar: Memento mori. Hatte ich mir kurz mal als Tattoo überlegt.
43. Um deine Probleme zu definieren, sage laut „Alles in meinem Leben ist komplett in Ordnung.“ Dann beachte, welche Einwände dir in den Sinn kommen.
44. Dinge aufschieben fällt uns leicht, also wende es bei schlechten Sachen an. „Ich will mir jetzt weh tun. Ich mach das in einer Stunde.“ „Ich will jetzt eine rauchen, also mach ich das in einer halben Stunde.“ Wiederhole das. So wie sich oft die guten Pläne, die wir haben, in Luft auflösen, so geschieht das auch mit unseren schlechten.
45. Eine Erleuchtung zu haben, fühlt sich grossartig an, aber das Gefühl verblasst in wenigen Wochen. Wenn du eine hast, mach einen Plan und fang an dein Verhalten zu verändern.
46. Manchmal verlieren unlösbare Fragen wie „Was ist der Sinn meiner Existenz“ Ihre Macht über uns, wenn wir unseren Lifestyle ändern. In anderen Worten, regelmäßig Freunde zu treffen und genügend zu schlafen heilt oft jegliche Anwandlung von Existentialismus. Kommentar: Da steht nirgendwo was von viel arbeiten als Existentialismus-heilend.
Dimension: Gefahren
47. Es gibt zwei klare Indizien, die auf gefährliche Menschen hindeuten: 1. die ständig Gekränkten; 2. Die Wütenden.
48. Einige Menschen kreieren ständig Drama. Vermeide diese Menschen.
49. Die Menschen, die Ängste in Dir schüren und Dir versprechen, dass sie die Lösung haben, sind Schwindler. Siehe: Politiker, Marketing-Leute, neue Männlichkeits-Gurus, etc. Vermeide sie. Kommentar: Siehe auch jede zweite Instagram Werbekampagne.
50. Es ist leicht über Werte, Ziele, Regeln und Lifestyle zu sprechen. Wenn die Handlungen von Menschen ihren Worten widersprechen, pass auf!
51. „Wenn Sie es mit dir machen, werden sie es auch dir antun“ und „Wer das Schwert ergreift, der soll durchs Schwert umkommen“ meinen dasselbe. Boshaftigkeit, die du dir selbst oder deinen Freunden und Teammitgliedern durchgehen lässt, kommt irgendwann zu dir zurück, und dann hast du keine Entschuldigung mehr.
Dimension: Sonstige
52. Wenn es darum geht mit 0-1 Person oder 2 oder mehr Personen zu leben, vergiss nicht, dass es nicht mehr so einfach ist jemanden für etwas zur Verantwortung zu ziehen, wenn du mehr als einen Mitbewohner hast. („Welches ungewaschene Geschirr ist das?“) Kommentar: Jeder, der mal in einer 3-er+ WG gelebt hat, nickt jetzt.
53. Akzeptiere, dass Menschen das Recht haben geschmacklos zu sein. Kommentar: Aber lästern darf man schon noch, oder?
54. In Gruppen zu sein, ist wichtig. Wenn du keiner Sportmannschaft beitreten willst, überleg Dir, ob du nicht eine Band startest. Es ist das nächstbeste zu einem Rollenspiel (RPG). Du trainierst mit 2-4 anderen Charaktern, lernst neue Moves, reist von Kneipe zu Kneipe und bekommst Aufgaben von NPCs (Non-Player Characters). Kommentar: Verstehen nur Nerds. Wer hat damals Das Schwarze Auge gespielt? Shadownrun? D&D? 😉
55. Es ist möglich Menschen dazu zu bringen Dinge zu tun, die dazu führen, dass du sie mehr magst, aber weniger respektierst. Vermeide das, es zerstört Beziehungen. Kommentar: Ich glaube, der Punkt ist ziemlich profund, ich muss noch ein wenig darüber nachdenken…
56. Denke etwas darüber nach, warum du das magst, was du magst. Wenn du Leuten erklären kannst, warum du Dune magst, kannst du nun nicht nur mit Menschen kommunizieren, die Dune Fans sind, sondern mit Menschen, die Aspekte dieses Buchs in anderen Büchern mögen. Kommentar: Zwei Sachen. Erstens, spätestens jetzt ist klar, dass der Autor absoluter Sci-Fi/ Fantasy Geek war oder ist. Zweitens, ich glaube ich hab den Punkt verstanden, bin mir aber nicht sicher…
57. Wenn du Leute fragst: „Was ist dein Lieblings-Buch, -Film, -Band“ und sie haben keine direkte Antwort, frag sie doch einfach welches Buch, welchen Film oder welche Band sie DERZEIT am meisten mögen. Sie haben fast immer eine Antwort und wollen darüber sprechen. Kommentar: So jetzt gibts auch noch Small Talk Tipps, Leute. Stimmt aber. Ich hab auch nie parat, welcher jetzt mein All Time Favorite Film ist, und komm dann immer mit so einer Mischung aus Star Wars und Indiana Jones um die Ecke, dabei ist das einfach nur grade präsent, aber gar nicht die richtige Antwort.
58. Gelangweilte Menschen sind langweilig.
59. Standardmäßig mit deiner Familie zu essen, ohne nebenher etwas anzuschauen wird zu besseren Unterhaltungen führen. Falls dich dieser Gedanke mit Schrecken füllt, überleg dir eine neue Familie zu suchen. Kommentar: Macht das bitte nicht. Auch nicht mit euren Partnern. Beim Essen Handy weg, Fernseher aus und einfach mal mit den Leuten, die jetzt und hier da sind, sprechen. Das gilt auch für alle Abendessen in Zukunft, wenn wir wieder in Restaurants dürfen. Das Leben finden im jetzt statt. Nicht im Mobiltelefon. Tipp: The Social Network auf Netflix.
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Ein Kommentar zu „100 Tipps für ein besseres Leben. Teil 2 von 3.“